Psychotherapie

Psychotherapie ist zwar ein seit vielen Jahren in der Gesetzlichen und Privaten Krankenversicherung anerkanntes Heilverfahren, dennoch sind in diesem Bereich Unklarheiten und Missverständnisse nach wie vor weit verbreitet. Deswegen werden im Folgenden einige Begriffe und ihre Hintergründe erklärt.

Psychotherapie ist die Bezeichnung für ein anerkanntes Heilverfahren. In Deutschland werden von den Versicherungsträgern aber nur die sogenannten Richtlinienverfahren anerkannt und erstattet (siehe auch Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie). Dabei überprüft der Wissenschaftliche Beirat die hinreichende und gesicherte Wirksamkeit der Psychotherapieverfahren an Hand vorliegender und laufend weiter durchgeführter und verbesserter Studien.

Gegenwärtig sind die Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die Verhaltenstherapie als hinreichend und gesichert wirksam anerkannt. Sie werden dementsprechend auch von den Versicherungsträgern erstattet.

Die Erlaubnis, diese Verfahren auszuüben haben ausschließlich entsprechend ausgebildete Psychologen (Psychologische Psychotherapeuten) und Ärzte (Fachärzte für Psychotherapeutische Medizin, für Psychotherapie, für Psychosomatik). Zusätzlich zu ihrem Grundberuf (also Psychologen oder Ärzte) absolvieren die Angehörigen dieser Berufsgruppen jahrelange Weiterbildungen, die hohen Qualitätskriterien gehorchen.

Psychosomatik

In der Psychosomatik geht es um die psychischen Faktoren bei Erkrankungen verschiedenster Art. Das sind zum einen die sogenannten somatoformen Funktionsstörungen. Dabei treten ernsthafte körperliche Symptome auf (z.B. Schmerzen, Herz- / Magen- oder Darmbeschwerden), die massive Einschränkungen mit sich bringen, auch wenn den betreffenden Beschwerden eine (ausreichende) organische Ursache fehlt. Das heißt, die Symptome bei den somatoformen Funktionsstörungen sind keineswegs eingebildet.

Aber auch körperliche (somatische) Erkrankungen werden oft durch psychische Faktoren negativ beeinflusst. Hier sollte die psychosomatische Behandlung ansetzen, die im idealen Falle eine enge Zusammenarbeit zwischen somatischen Fachärzten und Psychotherapeuten voraussetzt. Diese kann stationär in der Klinik oder auch ambulant erfolgen.

Psychiater

Psychiater sind Ärzte mit einer Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie. Ihre Ausbildung und Arbeitsweise ist meist eher von einer körperlichen Sicht auf Ursachen und Heilungsmöglichkeiten von psychischen Problemen geprägt. Die Behandlung mit Psychopharmaka ist ausschließlich durch Ärzte möglich und kann von psychotherapeutischen Maßnahmen begleitet sein, was meist sinnvoll ist. Bei einigen psychischen Erkrankungen, wie z.B. der Psychose scheint die Verabreichung von Psychopharmaka unabdingbar.

Die heute eingesetzten Psychopharmaka der neueren Generation beeinträchtigen sehr viel weniger das Selbstempfinden und die Wachheit der Patienten und haben damit auch nicht mehr die früher so verbreitete und gefürchtete einschränkende Wirkung. Trotzdem ist bei der Verabreichung große Vorsicht geboten und in jedem Einzelfall muß abgewägt werden, ob die Verabreichung eines Medikamentes wirklich sinnvoll ist.